Unternehmen, die für die Schädlingsbekämpfung externe Dienstleister beauftragen, steht seit Kurzem ein hilfreiches Werkzeug zur Verfügung: Die neue Norm EN 16636 spezifiziert die Anforderungen und Kompetenzen, die Schädlingsbekämpfer erfüllen und vorweisen müssen und hat somit eine hohe Relevanz für unter anderem die Lebensmittelindustrie, das Hotellerie- und Gastgewerbe sowie alle anderen Branchen, die häufig Dienstleistungen von Schädlingsbekämpfern in Anspruch nehmen.

Was deckt die EN 16636 ab?

Die EN 16636 richtet sich an Schädlingsbekämpfungsunternehmen, die Begutachtungen, Vorsorgemaßnahmen, Beratungsleistungen und Bekämpfungsmaßnahmen in Agrar- und Lebensmittelunternehmen durchführen. Dagegen ist die Anwendung der EN 16636 im Bereich des gewerblichen Pflanzenschutzes durch Lohnunternehmen aus dem Agrarbereich nicht vorgesehen.

Der Standard besteht aus zwei Komponenten: zum einen Anforderungen an die Prozessabläufe in Schädlingsbekämpfungsunternehmen und zum anderen Anforderungen an die Kompetenzen für die Personen, die wesentliche Funktionen im Unternehmen verantworten oder durchführen.

Deshalb ist die Norm auch für Sie als Kunde von
Schädlingsbekämpfungsunternehmen wichtig

Die neue Norm ist in vielerlei Hinsicht ein wertvolles Instrument:

  • Die Norm beschreibt eine standardisierte Vorgehensweise für Begutachtungen, Ursachenanalysen, Risikoanalysen, Maßnahmenpläne, Abfallmanagement & die Berichterstattung, die von Schädlingsbekämpfern einzuhalten ist
  • Die DIN EN 16636 entspricht den allgemein anerkannten Regeln der Schädlingsbekämpfung in Deutschland und Europa. Durch den Einsatz von Schädlingsbekämpfern, die nach den Vorgaben der neuen Norm arbeiten, können Sie nachweisen, dass das Schädlingsmanagement mit der gebührenden Sorgfalt durchgeführt wird. Eine Schädlingsbekämpfungsdienstleistung, die nicht nach den Regeln der EN 16636 durchgeführt wird, kann im Streitfall als mangelhalft beurteilt werden.
  • Die Norm schreibt Anforderungen an die Vertragsgestaltung vor und schafft somit eine Vergleichsgrundlage für Angebote unterschiedlicher Anbieter
  • Die Zertifizierung nach EN 16636 ist ein zusätzliches Bewertungskriterium bei der Auswahl eines geeigneten Schädlingsbekämpfers
  • Einbindung ins Qualitätsmanagement: Normen wie z.B. der IFS Food oder der BRC Food verlangen von Ihnen, dass Sie ein System zur Schädlingsbekämpfung als Teil Ihres Qualitätsmanagementsystems aufrechterhalten. Geht Ihr Schädlingsbekämpfer nach EN 16636 vor, wird sichergestellt, dass die Dokumentationsvorgaben berücksichtigt werden.

Es empfiehlt sich also mit Schädlingsbekämpfern zu arbeiten, welche die Anforderungen der DIN EN 16636 als Grundlage ihrer täglichen Arbeit anwenden.

Zertifizierte Schädlingsbekämpfer

Eine Übersicht der zertifizierten Schädlingsbekämpfer finden Sie auf der Homepage von CEPA, dem Zusammenschluss der einzelnen nationalen Verbände der Schädlingsbekämpferunternehmen in Europa. Erwartet wird, dass in den kommenden Wochen die ersten Zertifizierungsaudits durchgeführt werden.

Zertifizierungsstellen

Als einer der ersten Zertifizierungsstellen hat die DQS von CEPA, der europäische Dachverband für Schädlingsbekämpfer, die Zulassung für die Durchführung von Zertifizierungsaudits nach EN 16636 bekommen.

Mit über drei Jahrzehnten Erfahrung im Bereich Qualitäts-, Umwelt- und Hygienemanagement ist die DQS der perfekte Partner für EN 16636 Zertifizierungsaudits. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, um die neusten Entwicklungen hinsichtlich EN 16636 kennenzulernen.

Autor
Dr. Thijs Willaert

Dr. Thijs Willaert ist Global Director Sustainability Services. In dieser Funktion verantwortet er das gesamte Dienstleistungsportfolio der DQS rundum ESG. Zu seinem Interessensgebiet gehören unter anderem nachhaltige Beschaffung, menschenrechtliche Sorgfaltspflichten und ESG-Audits. 

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